Über uns

Die Geschichte des TSV Adelebsen

Eckpunkte im Vereinsleben
Wie in vielen anderen Vereinen, sind wichtige Unterlagen im ersten und zweiten Weltkrieg verloren gegangen. Es ist daher nicht möglich, Vorkommnisse aus den Gründerjahren zu recherchieren. Die Darstellungen der Gründerzeit sind auf Grund mündlicher Überlieferungen zusammengefasst.

Turnverein
Am 11. August 1778 erblickte Friedrich Ludwig Jahn in Lanz (Priegnitz) das Licht der Welt und die Eltern konnten damals noch nicht ahnen, dass er die Gesellschaft grundlegend beeinflussen würde. Er wurde der eigentliche Schöpfer des Turnvereins im heutigen Sinn.

Seine große Bedeutung liegt in der Begründung der Turnkunst, die er gemeinsam mit E.W.B. Eiselen und F. Friesen entwickelte, und in der er zugleich eine Möglichkeit sah, die physische und moralische Kraft des Volkes zur Zeit der napoleonischen Herrschaft zu stärken. Jahns Turnen umfasste verschiedene Leibesübungen, u. a. auch Fechten, Schwimmen, Laufen und Spiele. Er wollte das Turnen volkstümlich gestalten und verband es mit politischen Vorstellungen unter denen die Freiheit und Einheit Deutschlands die wichtigsten waren. Friedrich Ludwig Jahn war es auch, der 1811 den ersten Turnplatz in der Berliner Hasenheide errichtete.

Nachdem zeitweilig das Turnen aus politischen Gründen verboten wurde, erlebte der Turnsport ab 1842 einen raschen Aufschwung. Immerhin dauerte es bis 1895, ehe auch in Adelebsen der Männer-Turnverein (MTV) gegründet wurde. Bekannt ist, dass aufgrund des 10-jährigen Bestehens im Jahre 1905 die erste Fahne des MTV geweiht wurde.

Aus dem Jahre 1928 ist bekannt, dass das Vereinsleben und die Übungsstunden im Gasthaus Busch, der heutigen „Burgschänke“, stattfanden.

„Turnen, Spiele und Sport“ waren die Angebote des MTV, dem zu diesem Zeitpunkt 86 männliche Mitglieder angehörten, 36 Mitglieder waren Jugendliche.

Gründung des SC Adelebsen
Auch bis nach Adelebsen drang einst die Kunde, dass es ein Spiel gäbe, welches nicht nur den Spielern Spaß machte, sondern auch Zuschauer zu begeistern wusste, das sogenannte Fußballspiel. Besonders die Jugendlichen diskutierten viel über dieses Spiel. Man hörte von berühmten Clubs, man hörte von Länderspielen. Sollte man diesen Sport nicht auch in Adelebsen betreiben?

So beschloss man, sich an einem Sonntag im Mai 1920 in der Gastwirtschaft Stumpf zu treffen, aber nur Adolf Engelhardt erschien. Die Enttäuschung war groß und missmutig trat er den Heimweg an. Unterwegs traf er Adolf Duntemann und er erzählte diesem von der „Pleite“. Zusammen gingen sie noch ins Kaffee Wagner und diskutierten über die Vereinsgründung. Nur nicht gleich aufgeben, so die Meinung – Gleichaltrige wollte man noch einmal ansprechen und einen neuen Versuch am 18. Mai 1920 in der Gastwirtschaft Stumpf wagen. Durch gute Reklame trafen sich an diesem Tage die Adelebser Ludwig Beyland, Georg Brennecke, Karl Dehne, Rolf Doberg, Adolf Engelhardt, Gebrüder Horstmann, August Sonnenberg, Otto Stehberg, Harry Storm, August Stumpf und Ernst Wagner. Nach langer Diskussion beschloss man, auch in Adelebsen einen Fußballverein zu gründen und nannte ihn „SC Adelebsen“.

Aus den Reihen der Anwesenden wurde der Vorstand wie folgt gewählt: Vorsitzender Ernst Wagner, Kassenwart Karl Dehne und Schriftführer Otto Stehberg. Der Monatsbeitrag wurde auf 25 Pfennig festgesetzt. Weitere Mitglieder galt es zu begeistern um bald mit einer Mannschaft den Spielbetrieb aufnehmen zu können.

Eine glückliche Fügung wollte es, dass Adolf Engelhardt eine neue Tätigkeit bei der Abfindungsstelle in Göttingen bekam und dort ein Mitglied der Spielvereinigung Göttingen kennen lernte. Dieser brachte ihm eines Tages einen alten Ball des Göttinger Vereins mit und machte diesen Engelhardt zum Geschenk. Der SC Adelebsen hatte einen eigenen Ball! Wie der „Rattenfänger von Hameln“ zog Engelhardt mit diesem Kleinod durch Adelebsens Straßen und lockte die Jugendlichen zu dem provisorischen Sportplatz, der zwischen der damaligen Ziegelei und der Bahnböschung lag.

Lödingsen der erste Gegner
Das erste Spiel, das die Mannschaft austrug, fand auf dem Kükenberg statt. Der Ortsnachbar Lödingsen war der erste Gegner. Im Sommer nahm die Mannschaft an einem Turnier in Uslar teil. Die Spielleitung verlangte, dass auch Adelebsen einen Schiedsrichter stellen musste. Nach langer Diskussion erklärte sich Harry Storm bereit, dieses Amt zu übernehmen – somit war er der erste Adelebser Schiri.

Ende 1920 gehörten dem SC Adelebsen bereits 65 Mitglieder an. 1921 schloss sich der Sportclub dem Westdeutschen Spiel-Verband an. 1922 stifteten Erich und Otto Stehberg dem Verein eine Fahne. Etwa seit 1926 wurde im Verein auch Leichtathletik betrieben. Das zehnjährige Bestehen des Vereins wurde mit einem zünftigen Fest begangen. Etwa im Jahr 1931 stellte der Baron von Adelebsen dem Sportverein das Gelände zwischen der Ziegelei und der Schwülme als Sportplatz zur Verfügung. Der Mitgliedsbeitrag betrug zu dieser Zeit 75 Pfennige.

Zusammenschluß zum TSV
Bestanden bis etwa 1933 mit dem MTV und dem SC zwei Sportvereine, so schloss man sich zusammen und führte danach den Namen „Turn- und Sportverein Adelebsen“ (TSV). Ob dieser Zusammenschluß freiwillig oder gezwungenermaßen geschah, konnte nicht mehr recherchiert werden. Dieser Zusammenschluß hat nach heutiger Rechtsprechung zur Folge, dass als Gründungsdatum das Jahr 1895 für den TSV Adelebsen zu gelten hat.

Während des 2. Weltkrieges ruhte zeitweilig die Arbeit im Sportverein. Doch schon bald danach wurden wieder Fußball und Handball gespielt und geturnt.

Ein schwarzer Tag der 30. Juni 1957: Der Sportplatz wurde gekündigt. Der Spielbetrieb konnte weitergehen, man war aber nur noch ein nicht gern gesehener Gast. 1960 konnte auf dem neuen Sportplatz gespielt werden, dem heutigen Sportgelände.

Eine Turnhalle und Erneuerung des Sportplatzes
Im Herbst 1968 konnte nach Fertigstellung der Mittelpunktschule sowohl das Lehrschwimmbecken als auch die Turnhalle von den Mitgliedern des TSV genutzt werden. Die Mitgliederzahl stieg sofort um hundert auf über 400. 1972 wurde die heutige Tribüne in Eigenleistung erstellt. 1973, bedingt durch die Gebiets- und Verwaltungsreform, wechselte der TSV zum Kreisfußballverband Göttingen. 1974 legten Mitglieder des TSV wieder Hand an und bauten das Jugendheim am Sportplatz um. Die Duschen wurden verbessert und vier Umkleidekabinen geschaffen.

1976 fasste der Rat den Beschluss, den Sportplatz zu erneuern. Als Ausweichplatz diente eine Wiese im Bereich der Papendiekswiesen in der Nähe des Volksbanksilos. Durch die Nässe war der Platz meist nicht bespielbar, so dass man auf die Gastfreundschaft des SuS Eberhausen angewiesen war. Eigenleistungen beim Bau des Kassenhäuschens und der Umzäunung waren wieder gefragt. Im Herbst 1977 wird der Hartplatz von der Gemeinde als Trainingsplatz übergeben und in Eigenleistungen werden die Flutlichtmasten auf dem Hauptplatz gesetzt. Am 15. Juli 1978 fand die Einweihung des erneuerten Hauptplatzes statt und als Höhepunkt spielte die AH gegen die Altligamannschaft des Hamburger Sportvereins mit Seeler, Fritsche, Meinke, Piechowiak etc. Adelebsen schlug sich recht achtbar und verlor nur 1:7.

1981 war wieder Eigenleistung bei der Erweiterung des Sportheimes angesagt – der Aufenthalts-raum wird vergrößert. Mit der Fertigstellung der großen Turnhalle im Jahr 1987 bekommen vor allen Dingen die Handballer ein gutes Zuhause – die Heimspiele können in dieser Halle stattfinden. Ein Jahr später erfolgt die Übergabe des zweiten Spielplatzes auf dem Sportgelände durch die Gemeinde – bei 17 spielenden Mannschaften eine dringende Notwendigkeit.

Sparten im TSV
Wissenswertes über die Sparten im TSV bitten wir dort nachzulesen. Der TSV Adelebsen hat zur Zeit etwa 700 Mitglieder. In der heutigen angespannten Finanzlage können Mitgliedsbeiträge helfen den Aktiven gute Voraussetzungen für die sportliche Betätigung zu schaffen. Deshalb unsere Bitte: Fordern Sie baldmöglichst einen Aufnahmeantrag an, wir bieten dafür eine breite Palette von sportlichen Möglichkeiten.